„Ganz großes Kino“ – Filmbesprechung von Jörg Krause (nachrichten.net)

Mit seinem zweiten Film der Thanatos-Tetralogie „Dance Fight Love Die“ über den griechischen Komponisten Mikis Theodorakis setzt der Regisseur Asteris Kutulas hier neue Maßstäbe für ein Kinoerlebnis der besonderen Art.

Ungeschminkt und ohne Schnickschnack schickt Kutulas den Zuschauer auf eine Entdeckungsreise in das Universum des großen Griechen Theodorakis. In schnell wechselnden Szenen und mit einer eingebauten Handlung, welche ohne jeglichen Dialog auskommt, überwindet Kutulas mühelos die Grenzen zwischen Zeit und Raum, Realität und Traum und über allem schwebt die großartige Musik von Theodorakis. Mal leicht, wie ein Windhauch im Sommer, mal schwer und kraftvoll und auch ein wenig subversiv. Dies scheint auch der Grund zu sein, warum immer mehr junge Musiker die Werke von Theodorakis entdecken und neu interpretieren.

Bemerkenswert ist auch die herausragende Leistung der jungen Schauspielerin Sandra von Ruffin, von der wir hoffentlich noch mehr sehen werden.

Für mich die beeindruckendste Szene ist eine Filmaufnahme der Proteste in Athen gegen das Spardiktat, unterlegt mit der Arie aus der Medea-Oper von Theodorakis. Es schien, als ob die Musik von Theodorakis uns in dieser Szene die volle Absolution erteilt, so wie einst bei dem britischen Dramatiker Peter Shaffer in der Schlußszene mit Antonio Salieri in seinem Werk Amadeus.

Was uns Asteris Kutulas hier beschert hat, ist ganz großes Kino !

Jörg Krause, Mai 2018

Quelle: Artikel auf nachrichten.net

(Making of photo with Asteris Kutulas & Stathis Papadopoulos © by Asti Music)

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